Dufftown, Whisky Capital of the World

Am 26.10.2015 sind wir nach ganz schön welliger (und stürmisch-nasser) Überfahrt von Islay zu unserem zweiten „Whisky-Tour-Basislager“ aufgebrochen: Dufftown, self-proclaimed Whisky Capital of the World.

Auf der Überfahrt haben wir zwei interessante Dinge gelernt: Erstens ist die Stormproof-Jacke von Bruichladdich tatsächlich genau das (getestet an Deck der Fähre, unter fieser Gischt, verursacht von fiesen Brechern über den Bug direkt auf uns), und zweitens ist es keine gute Idee von der langhaarigen Fraktion der Familie gewesen, die besagten Haare auf nicht komplett zusammentüddelbare Länge zu kürzen. Ist schmerzhaft in Verbindung mit Seewasser und Sturmböen und muss daher dringend wieder langgezüchtet werden…

Nach der Überfahrt sind wir bei deutlich schönerem Wetter (kein Sonnenschein, aber zumindest auch kein Regen) von Kennacraig aus in Richtung Dufftown vertrauensvoll dem Navi gefolgt, was uns etwa 350 km lang durch schöne, schafgesprenkelte Landschaft führte. Die Strecke war uns nicht total unbekannt, da wir letzten Sommer schon einmal von Kennacraig in Richtung Inverness gefahren sind, aber im Herbst sieht es doch ein bisschen anders aus. Nicht sehr, aber doch ein wenig.

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Als wir dann allmählich in die Nähe des (nach eigenen, werbewirksamen Angaben einzig wahren) Malt Whisky Trails kamen, wurde es auch schon langsam dunkel, weshalb wir von der Landschaft direkt um unser Domizil in Dufftown bei der Anfahrt recht wenig mitbekommen haben.

Zum Glück hatten wir eine recht gute Anfahrtsbeschreibung von Karen, unserer B&B-Vermieterin für die nächsten Nächte, bekommen, sodass wir Fernbank House auch im Dunkeln gut finden konnten.


 

Am ersten Morgen in Dufftown haben wir es uns zuerst bei Karens Frühstück gutgehen lassen, haben dann ausgiebig mit dem vierbeinigen Herrn des Hauses, Hector, gekuschelt und sind dann zu unserer ersten Whisky-Tour des Tages aufgebrochen – ein guter Start in den Tag ?

Bei Glenfarclas hatten wir das Glück, eine quasi private Tour zu bekommen – waren die ersten Gäste des Tages, was sich Stunden später bei Distillery Nr. 4, Glen Grant, wiederholen sollte. Bei Macallan und Aberlour gab es zumindest an diesem Tag keine Tour für uns, allerdings haben wir bei Aberlour sicherheitshalber gleich die 10 a.m.-Tour für Samstag, unseren letzten Tag in Dufftown, gebucht.

Highlights unseres ersten Tages in Dufftown

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18 y.o. Macallan als „Entschädigungswhisky“, der uns angeboten wurde, da dort leider keine Tour für uns zur Verfügung stand – gemütlich genossen bei Sonnenschein quasi im Garten der Distillery zwischen Macallan House und einem Baby-Highland-Rind, das nicht nur nach Angaben der Lady im Macallan Shop gewisse Ähnlichkeit mit einem Teddybären hatte.

Das Teddybären-Tierchen war leider nicht so photogen bzw. für Handyaufnahmen nicht so besonders günstig positioniert, daher an dieser Stelle nur unser Gläschen vor Macallan House…

 

IMG_7741Warehouses werden in den Distillery-Touren sehr unterschiedlich gehandhabt. Bei einigen wird den Touris gerne untergejubelt, dass aufgrund des Alkoholdunstes auf gar keinen Fall Handys angeschaltet oder gar Photos damit gemacht werden dürfen, da sonst die Tour mit dem kompletten Warehouse explodiert.

Hm, naja, nun gut. Wissenschaftlich fragwürdig und bis jetzt auch noch nicht passiert, sonst wären sie bei beispielsweise Glenfarclas damit nicht so entspannt und wir hätten kein Bild vom 1978er Fässchen ?

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Riesige Raupen und allerlei anders Getier sind optisch wertvoll im Garten hinter Glen Grant drapiert, wo wir uns die Wartezeit bis zu unserer zweiten Privattour des Tages vertrieben haben.

Glen Grant zeichnete sich für uns in erster Linie durch galoppierende gustatorische Langeweile aus – Italy’s bestselling whisky hin oder her, für uns rangierte er in der Kategorie *meh*.

Aber die Führung war nett. Und der Garten. Besonders der Garten.

 

Von der Speyside Cooperage haben wir zwar auch Bilder gemacht, aber grade für’s Blog nicht griffbereit – das ist der entscheidende Nachteil an zwei verschiedenen iPhoto Galleries. Der Besuch dort war unser Abschluss des ersten kompletten Tages in Dufftown und Umgebung, wo jeder Ort mindestens eine Distillery hat und wir auch endlich gelernt haben, wie man Craigellachie auspricht (Craig-ella-chie, falls es jemanden interessiert…).

Die Führung in der Cooperage war auch interessant, besonders der Part, an dem man von oben in die Werkstatt runtersehen kann. Fieser Job, aber ziemlich cool, was die so können. In der Speyside Cooperage werden die Cooper nach Fass bezahlt, schaffen im Schnitt 22 davon pro Tag, allerdings gibt es auch einen, der eine Taktzahl wie das Duracell-Bunny an den Tag legt und 27 schafft…

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Halloween @ Fernbank House

Abends haben wir uns wieder Dinner im Stuart Arms gegönnt, so ziemlich die einzige (zum Glück aber auch gute) Möglichkeit, in Dufftown abends essen zu gehen. Gab Steak & Ale Pie, Magners Cider und zum Nachtisch Sticky Toffee Pudding – yumm!

Im Dunkeln haben wir dann auch endlich Karens Halloween-Deko gebührend bewundern können – der kleine Kürbis machte sich beleuchtet recht eindrucksvoll neben der Haustür!

Weitere Berichte folgen – dank Weihnachtsferien auch mit einer realistischen Chance, noch dieses Jahr veröffentlicht zu werden…

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