Am 19. Oktober 2015 haben wir eine Sehenswürdigkeit abgeklappert, die schon ganz lange auf meiner Liste stand: Stonehenge.
Bei nicht ganz so wahnsinnig schönem Wetter – etwas grau in grau, aber zumindest kein Regen – sind wir morgens, gleich nach dem Frühstück, ins Auto gestiegen und von Worplesdon in Richtung Salisbury gefahren.
Inzwischen kannten wir uns ja schon ganz gut aus mit den diversen Baustellen, den plattgefahrenen Rebhühnern und den Unmengen von Roundabounds, äh, Roundabouts, aber was uns doch immer wieder begeisterte, waren die Schilder in jeder Baustelle, dass man bei Pannen doch bitte an Ort und Stelle auf Rettung warten sollte („Free Recovery – Await Rescue“). Mussten wir zum Glück nicht in Anspruch nehmen, aber die Idee an sich fanden wir schon gut.
Nach knapp zwei Stunden konnten wir von der A303 aus den Steinkreis sehen – schon beeindruckend, wie die Steine da so mitten auf dem Acker stehen!
Damit nicht vor lauter Steine-Anstarren ständig die Touri-Autos ineinander krachen, ist das Tempolimit praktisch auf Innenstadt-Niveau gedrosselt, was uns allerdings recht unnötig erschien, weil sowieso auf beiden Spuren Kriechtempo angesagt war.
Stau durch Gaffer, könnte man sagen. Und wir mittendrin. Nur waren wir diesmal davon ziemlich begeistert, war ja auch eine tolle Gelegenheit für die ersten Photos.
Direkt aus dem Stau ging es dann auf den Parkplatz am Visitor Center, was an sich auch schon ganz eindrucksvoll war. Nach kurzem Klo-Gang und dem Besuch am Kassenhäuschen sind wir erstmal durch die einführende Ausstellung und die rekonstruierten neolithischen Rundhäuser gegangen und dann per Bus zum monument itself gefahren. Zu Fuß kann man da natürlich auch hingehen, ist ein etwas längerer Fußmarsch die die Straße entlang oder ein noch längerer Fußmarsch über den Acker und an weiteren zu Stonehenge gehörenden Points of Interest vorbei. Mit Blick auf das Wetter haben wir uns dann doch für die kleine Busfahrt entschieden…
Man kann zur Besichtigung natürlich ein passendes Buch kaufen oder eine Audio-Tour leihen (die es auch kostenlos zum Runterladen im iTunes-Store gibt), aber das sollte man möglichst nur machen, wenn man keine irgendwann gelangweilten Mitreisenden im Nacken hat…
Allein mit Photographieren (im Wechsel mit GoPro und iPhone) war ich irgendwann so beschäftigt, dass ich meine iTunes-Audio-Tour unterbrochen habe. Kann man ja auch zu einem späteren Zeitpunkt quasi als Hörspiel oder Podcast nutzen, zum Beispiel beim Betrachten der folgenden Bilder:
Beim Photographieren hat sich die Tatsache, dass man an die Steine gar nicht so dicht rangehen darf, als extrem angenehm herausgestellt: Es laufen einem nicht ständig irgendwelche Leute ins Bild!
Bei den Besuchermengen, die selbst an einem Montag – vormittags, Ende Oktober und bei recht grauem Wetter – Stonehenge besuchen, mag man sich gar nicht vorstellen, was wohl im Sommer oder gar zur Sonnenwende dort los ist…
Leser von Diana Gabaldon werden diese erzwungene Entfernung vom Steinkreis möglicherweise zwiespältig sehen – einerseits kann man definitiv nicht versehentlich durch die Steine sonst wohin (sonst wannhin?) fallen, andererseits kann man aber auch nicht dicht genug ran, um herauszufinden, ob man sie hören kann…
Auf jeden Fall gehört Stonehenge zu den Plätzen, an denen wir uns eine Zeitmaschine wünschen, um tatsächlich, live und in Farbe zu sehen, wie es in its heyday so aussah und was dort so passierte. Wird wirklich Zeit, dass endlich mal wer eine funktionierende baut!