Vom 23. bis 26. Oktober 2015 waren wir auf Islay. Wir hatten uns auf Empfehlung unserer B&B-Vermieter vom letzten Jahr, die dieses Jahr leider kein Zimmer für uns hatten, in The Bowmore House in Bowmore (wo sonst?) eingemietet und wurden am Anreisetag direkt von Andrew, dem Besitzer des Ladens, mit einem Gläschen Whisky in Empfang genommen.
Am nächsten Morgen gab es erstmal lecker Frühstück bei Alison und Andrew – full Scottish Breakfast, no Black Pudding – und danach gleich die erste Distillery Tour (netterweise von Andrew schnell noch telefonisch gebucht) bei Bruichladdich.
Bruichladdich ist eine meiner absoluten Lieblingsdistilleries, früher wegen des Whiskys, inzwischen aber auch wegen der tollen Tour mit anschließender Warehouse Experience (Tasting im Warehouse), die wir dieses Jahr dort machen konnten.
Bei ziemlich schrägem Wetter (es wechselte zwischen Sonnenschein und Hagelschauer) haben wir zunächst die reguläre Tour mitgemacht, die an sich schon echt schon war – unser Tour Guide hatte sichtbar Spaß an der Sache, wir durften überall Photos machen und sogar Wash (das bierartige Zeug nach dem Fermentieren und vor dem Brennen) probieren. Lauwarme Cervisia, bäh.
Nach der Tour, die im Warehouse 6 endete, ging es nach kurzem Zwischenstop im Shop gleich wieder zurück in Warehouse 6 zum Tasting. Drei Whiskies gab es, laut der Lady, die das Tasting begleitet hat, quasi Breakfast, Lunch und Dinner – ein Bruichladdich, ein Port Charlotte und ein Octomore.
Alle drei gibt es nicht als Abfüllung, sondern nur im Rahmen der Warehouse Experience, und von dem Bruichladdich ganz am Anfang haben wir wohl auch den letzten Rest abbekommen – war das letzte Pfützchen aus dem Fass und daher schon vor dem Tasting in eine Flasche umgefüllt worden, weil der Rest mit dem Kupferzapfdingsi nicht mehr zu entnehmen gewesen wäre. Alle drei waren superlecker!
Nach der Warehouse Experience war es dann auch allmählich Lunch Time, also sind wir rüber zur benachbarten Farm Distillery Kilchoman, gefahren, bei der uns das Café zum Mittagessen empfohlen worden war. Eine Tour dort konnten wir leider nicht machen (hätte eine lange Wartezeit bedeutet, die uns dann doch nicht so gut in die Tagesplanung passte), aber dafür gab es tatsächlich einen ziemlich leckeren Mittagssnack, bei dem wir den nächsten fiesen Regenschauer gemütlich im Trockenen aussitzen konnten…
Als das Wetter sich wieder in Richtung Sonnenschein entwickelte und wir mit dem Essen soweit durch waren, haben wir uns auf eine kleine Inseltour in Richtung Ardbeg begeben, wo wir allerdings feststellen mussten, dass die dort mitten in den Vorbereitungen für ein Abendevent steckten und deshalb Shop, Restaurant und überhaupt so ziemlich alles schon geschlossen hatten. Naja, nicht wild, war ja nicht der letzte Tag auf der Insel…
Abends waren wir wieder im Lochside Hotel, haben das nächste Special des Tages gegessen: Cushion of Salmon, was sich als ein extrem leckeres Stück Lachsfilet auf grob gematschten Kartoffeln mit Salat und so einer Art mit Paprika angereicherter Tieman’s Sauce herausstellte – yumm!
Tags drauf ging es wieder mit lecker Frühstück bei Alison und Andrew los, anschließend gab es wieder eine Distillery Tour – diesmal bei Caol Ila, wieder mit Tasting im Anschluss. Die Tour an sich war ganz schön, komplett anders als Bruichladdich – ist eine deutlich industrieller aufgemachte Distillery und leider durften wir nicht photographieren. Dafür war das Tasting ganz lecker und die Lady, die uns geführt und das Tasting gemacht hat, sehr nett.
Vor der Tour bei Caol Ila gab es noch einen kleinen Einkauf (leider keine Tour, müssen wir beim nächsten Islay-Trip unbedingt vorbuchen!) bei Bunnahabhain, einen Spaziergang quasi bei Bunnahabhain im Hinterhof und einen Ausflug in die örtliche Geschichte am Loch Finlaggan.
Auch an diesem Abend waren wir wieder im Lochside Hotel, diesmal gemeinsam mit Pierre, dem netten Schweizer, und haben uns wieder ein daily special gegönnt – diesmal Seafood Platter, ein passender Ausklang unseres kleinen Islay-Trips.
In ekelhafter Frühe am nächsten Morgen gab es dann erstmal Frühstück – diesmal mit einem kleinen breakfast dram für die nicht-fahrende Hälfte der Familie – und dann ging es auch schon ab zur Fähre. Leider. Einen oder zwei weitere Tage auf Islay hätten wir schon gerne noch gehabt…